Ernst Barlach und die Musik
„Der Mann, der die geheimen Melodien hört“
31.07.2015 – 01.11.2015
Für Ernst Barlach (1870-1938) war die Musik eine zutiefst inspirierende Quelle. In Johann Sebastian Bach habe er den „in den Himmel ragenden Gipfel" gesehen; zu Ludwig van Beethoven schrieb er, dass er „ist, war und bleibt". Er ließ sich aber auch von Volksmusik anregen.
Barlachs 1908 gemachte Taschenbuch-Bemerkung: „Der Mann der immer die geheimen Melodien hört ... der alle Laute zu ihrer letzten Möglichkeit bringen möchte, da sie sonst doch nicht gelten können" hat geradezu programmatische Bedeutung für seinen künstlerischen Anspruch. Musikerlebnisse sind in zahlreiche Plastiken eingeflossen, in Zeichnungen, Taschenbuchskizzen, Druckgrafiken und verstreut in literarische Texte.
Geiger, Bläser, Tanzende und Singende sind ein Sujet, an dem sich Ernst Barlach immer wieder versuchte. Neben Musizierenden zeichnete und modellierte er auch Träumende, Empfindsame, Begnadete, „die vom heiligen Klang der Töne beseelt sind". Die Ausstellung wird zahlreiche bekannte und beliebte Originale von Ernst Barlach zum Thema der Musik präsentieren, unter anderem Plastiken wie „Der singende Mann“ und „Der Flötenbläser“ oder auch die Lithografie „Der neue Tag“. Zusätzlich werden auch wertvolle Gipsmodelle und Zeichnungen zu sehen sein, die nur selten in der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung findet in Kooperation mit der St. Johannis-Kirchengemeinde in Buchholz, der St. Martins-Kirchengemeinde in Jesteburg sowie dem Jesteburger Podium statt.
Foto Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Archiv (aus Katalog)
Foto H.-P. Cordes, Hamburg