Otto Pankok

Die ganze Welt in Schwarz und Weiß

02.07.2017 – 05.11.2017

Expressiver Realist, Grafiker und Bildhauer – Otto Pankok (1893-1966) war eine vielseitige Künstlerpersönlichkeit und ein hellsichtiger Beobachter des deutschen Zeitgeschehens der Weimarer Jahre und der NS-Zeit. Seine großformatigen „Kohlegemälde“ sind einzigartig in der deutschen Kunst. 1958 schnitt er sein Selbstbildnis in die Tür seine Ateliers und schuf so den wohl größten Holzschnitt der deutschen Kunstgeschichte.

Der erst 19jährige Otto Pankok bricht 1913 nach nur wenigen Monaten Kunststudium seine akademische Ausbildung ab und findet in der Lebensrealität der einfachen Menschen zu einer eigenen figurativen Bildsprache. Er experimentiert mit den Stilmitteln des Expressionismus und des Kubismus und kämpft im Düsseldorf der Weimarer Republik als Mitglied im Aktivistenbund 1919 – später Das Junge Rheinland – für den Durchbruch der modernen Kunst. Als hellsichtiger Beobachter des deutschen Zeitgeschehens zeichnet er kritische und humoristische Portraits von Politikern und prominenten Persönlichkeiten. Pankok porträtiert mit viel Einfühlungsvermögen die Ausgestoßenen der Gesellschaft; das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus hält er trotz Berufs- und Malverbot bildnerisch fest.

Ehra, 1950, HolzschnittMeisterhafte Druckgrafiken und Kleinplastiken, originelle Gebrauchskunst und beeindruckende Kohlezeichnungen bieten einen umfassenden Einblick in das vielschichtige Werk eines der wichtigsten Künstler des expressiven Realismus in Deutschland. Ein letzter Schwerpunkt der Ausstellung widmet sich den Landschafts- und Tierdarstellungen Otto Pankoks. In ihnen spiegeln sich seine Naturverbundenheit und die Sehnsucht nach einer Alternative zum Leben in der Großstadt.

Dank der großzügigen Unterstützung der Otto Pankok Stiftung in Hünxe sind die meisterhaften und berührenden Kunstwerke von Otto Pankok noch bis zum 5. November 2017 an der Kunststätte Bossard zu sehen.

Abbildungen:
Selbstbildnis, 1958, Holzschnitt
Ehra, 1950, Holzschnitt
Tätowierte Frau, 1923, Radierung
Conférencier, 1923, Radierung
Geiger im Ghetto, 1941, Kohle auf Karton
Pferd und Sonne, 1957, Holzschnitt
(c) Otto Pankok Stiftung, Fotograf: Frank Schäfer
Flyer und Sonderführungen

Sonderführung durch die Ausstellung Otto Pankok
mit Janina Willems, Kunsthistorikerin
So 13.8.2017 &  So 24.9.2017 16 h
3 € zzgl. Eintritt, Anmeldung erforderlich

Vortrag: Otto Pankok: Verfolgter Maler - Maler der Verfolgten
mit Jürgen Vits, Beirat der Otto-Pankok-Stiftung
So 16.7.2017, 11 h,
8 €, Freundeskreismitglieder und ermäßigt 6 €

Flyer zur Ausstellung

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